Hans-Jürgen Arnold

Jaipur

Fort Amber

Fort Amber aus der Ferne betrachtet
Menschen im Spiegelsaal
Der Spiegelsaal im Fort Amber

Die Festung „Fort Amber“, erbaut aus Marmor und Sandstein, war zu früherer Zeit der Fürstenpalast und thront über der gleichnamigen Kleinstadt.
Besonders sehenswert ist der Spiegelsaal, in dem unzählige Ornamente aus kleinen Spiegelstücken, die sich über Wände und Decken ziehen, das Tageslicht in den Innenraum reflektieren.
Bekannt ist das Fort Amber bei uns in Deutschland vor allem als Drehstätte des Films „Der Tiger von Eschnapur“.

Die Stufen zum Fort kann man sich sparen, wenn man einen Ritt auf dem Elefanten bucht. Aus zeitlichen Gründen war dies bei uns nicht möglich und so verschoben wir den Elefantenritt auf später. Berichten werde ich darüber nicht, da ich mich nachträglich schäme, dieses Angebot wahrgenommen zu haben. Die Elefanten waren in einem erbärmlichen Zustand und die Mahuts äußerst penetrante Bettler. Wer in die Situation kommt, sollte dankend ablehnen.

Stadtpalast

Stadtpalast mit einem der beiden silbernen Wasserbehälter

Zweite Station unseres Tages in Jaipur war der prächtige Stadtpalast im Zentrum von Jaipur. Dieser ist teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich, aber es wohnen auch noch die Nachfahren der Rajas in den Palasträumen. Hoch über den Dächern wehen die Fahnen der Familie. Sind eine große und eine kleine Fahne sichtbar, bedeutet dies die Anwesenheit des Maharajas. Ist nur die große Fahne gehißt, ist der Herrscher gerade auf Reisen. So konnten früher auch entfernt wohnende Bittsteller sehen, ob sich der Weg zur Audienz nach Jaipur lohnte oder nicht. Diese Sitte hat man bis heute beibehalten.
Ebenfalls fotogen ist das Pfauentor im kleinen Hof vor der Residenz der Fürstenfamilie.

Bunt bemaltes und mit Einlegearbeiten versehenes Eingangsportal
Das berühmte Pfauentor im Stadtpalast

Sehenswert sind die zwei riesigen, silbernen Gefäße. Sie wurden als größte, per Hand hergestellte Silberobjekte der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen. Die Gefäße sind über 1,50m hoch und haben einen Umfang von ca. 4,50m sodaß jedes Gefäß über 2000l Wasser fassen kann. Gefertigt wurden sie aus eingeschmolzenen Silbermünzen aus Jaipur. Madho Sing II reiste mit diesen beiden Wasserbehältern, die mit Gangeswasser gefüllt waren, zur Krönungszeremonie von König Edward VII nach England.

Palast der Winde

Palast der Winde Vorderansicht
Strassenansicht des "Palast des Windes"

Das berühmteste Wahrzeichen von Jaipur ist der sich nach oben verjüngende „Hawa Mahal“ (Palast des Windes). Das prächtige Gebäude, welches an seiner breitesten Stelle nur 8 m misst, diente den zahlreichen Damen des Hofes, die sich nicht unter das einfache Volk begeben durften, als Beobachtungsposten vor allem bei den beliebten Prozessionen. So sah, hörte und roch man alles von der Straße, konnte aber aufgrund der abgedunkelten Bauweise von außen nicht bemerkt werden. Ihren Namen erhielt das Bauwerk wegen der raffinierten Luftzirkulation, die stets eine frische Brise durch die Räume ziehen ließ.

Abgerundet wurde der Tag mit einer Rikscha-Fahrt durch die Altstadt von Jaipur, bei der man als indirekter Teilnehmer hautnah eintauchte in das indische Straßenverkehr-Chaos.
Danach genossen wir noch etwas Freizeit und das hervorragende Abendessen in unserem Hotel „The Lalit“. Dann ging es ans Kofferpacken, denn am nächsten Tag stand unser Inlandsflug von Jaipur nach Bangalore an.