Hans-Jürgen Arnold

Tag 10 - 17.Jan.2020

Havanna

Tag 3

Heute ließen wir es etwas gemütlicher angehen und so starteten wir am frühen Vormittag mit dem Besuch der Festung “ Castillo de los Tres Reyes del Morro“.
Sie befindet sich auf einem „El Morro“ genannten Felsen an der Ostseite der Einfahrt zur Hafenbucht und sollte die Stadt vor Piratenangriffen schützen. Ihre Mauern wurden aus Stein errichtet, der vor Ort aus dem Felsen gewonnen wurde. 

Die Anlage ist mit zwölf großen Kanonen ausgestattet, die die Namen der zwölf Apostel tragen. Der hohe Leuchtturm der Festung stammt nicht aus ihrer Anfangszeit, sondern wurde erst im Dezember 1845 errichtet. Die Festung beherbergt heute ein Museum.
Die Festung "El Morro" in Havanna
Blick von der Festung "El Morro" auf Havanna
Danach fuhren wir zu unserer geplanten Besichtigung einer Zigarrenfabrik.
In der Nähe des Revolutionsplatzes liegt die Manufaktur „La Corona“ mit angeblich fast 300 Beschäftigten, vorwiegend Frauen. In dem schmucklosen Industriebau werden von den ArbeiterInnen durchschnittlich 100 Zigarren am Tag gefertigt. Alles totalmente a mano, komplett von Hand. Alles was ein Arbeiter benötigt, sind ein Schneidebrett, ein Messer zum Zuschneiden der Blätter und jede Menge Fingerfertigkeit.
Wir durften sowohl den ArbeiterInnen über die Schulter schauen, als auch beobachten, wie die angelieferten Tabakblätter ausgepackt und sortiert werden.

 

Direkt gegenüber der Zigarrenfabrik sah ich zwei Stände, die regen Zulauf hatten und stellte bei näherem Betrachten fest, dass es sich hier um zwei Varianten unserer deutschen Imbissbuden handelte.
Gebratenes Spanferkel to go
Stand an dem Zuckerrohrsaft angeboten wird
Eine kubanische Trinkhalle
Die Finca „Vigia“ etwas außerhalb von Havanna gelegen, war unser nächstes Ziel. Bekannt ist die Finca dadurch, dass sie von 1939 bis 1960 dem Schriftsteller Ernest Hemingway gehörte. Hier lebte und arbeitete Hemingway zusammen mit seiner dritten Ehefrau. Hier entstand auch das Werk „Der alte Mann und das Meer“.
Nach der kubanischen Revolution verließ Hemingway 1960 Kuba und begab sich in den USA in ärztliche Behandlung. 1961 beging er, geplagt von schweren Depressionen, Selbstmord.
In diesen Jahren enteignete die kubanische Regierung viel ausländisches Eigentum, unter anderem auch die Finca „Vigia“. Heute ist sie umfangreich restauriert und seit 2007 wieder für Touristen geöffnet.
Die Finca"Vigia"
Das Wohnzimmer von Hemingway
Das Wohnzimmer
Das Arbeitszimmer von Hemingway
Hemingways Arbeitszimmer
Ein Teller mit Scampis

Das "Hostal y Palador El Canonazo" in der Nähe der Festung, gehört nicht zu den ersten Adressen in Havanna, aber das Mittagessen war lecker.

Wir blieben in der Altstadt und besuchten die zweite Lieblingsbar von Ernest Hemingway „El Floridita“.Hier soll der Daiquiri erfunden worden sein, aber das ist umstritten.
Hemingway jedoch hatte hier seinen Stammplatz, an dem er seinen Daiquiri mit doppelt Rum und ohne Zucker trank. Von ihm stammt der Ausspruch: Meinen Mojito in der Bodeguita, meinen Daiquiri in der Floridita. Noch heute sitzt an der Theke der Bar eine bronzene Statue von Hemingway, die vom Barpersonal täglich einen Daiquiri vorgesetzt bekommt.
Leider ist auch dieser Ort touristisch überlaufen.
Außenansicht der Bar "El Floridita"
Touristen vor der Bar "El Floridita"
ein roter Oldtimer
Tänzerinnen der Show Tropicana
Eine Stadtrundfahrt im Oldtimer, hier einem 57er Oldsmobil Super 88, am späten Nachmittag sowie der Besuch der Show Tropicana, rundeten den Tag ab.
Zur Show wurden wir nach dem Abendessen gefahren. Dieses nahmen wir ausnahmsweise im Hotel ein und merkten schnell, weshalb wir die letzten beiden Abende außerhalb gegessen hatten.
In der täglich stattfindenden Open-Air-Show entführten uns 150 Tänzerinnen und Tänzer, Artisten und Live-Musiker in die farbenfrohe Welt der Boleros, Mambos und des Cha-Cha-Cha.
Das Tropicana ist sicher eines der berühmtesten Freiluft-Revuetheater der Welt und hat damit auch seinen Preis. Für das zweistündige Programm zahlt man inclusive 1/4l Rum, einer kleinen Flasche Cola und ein paar Erdnüssen umgerechnet 90,-€.
Wir waren der Meinung: Das Ganze war es wert.