Hans-Jürgen Arnold

Delhi - 1.Tag

Tempelanlage Qutb Minar

Die zerstörte Tempelanlage Qutb Minar
Die zerstörte Tempelanlage "Qutb Minar"

Jeder Herrscher der damaligen Zeit war der Ansicht, seinen Vorgänger übertreffen zu müssen und so wurde ein noch größerer und noch schönerer Tempel gebaut. Allein in der Umgebung von Delhi finden sich derer sieben. Einer dieser Tempel ist „Qutb Minar“, die älteste Moschee Indiens. Es besitzt ein riesiges Minarett von 73m Höhe und einem Durchmesser von 15m, der sich nach oben auf 2,5m verjüngt. Seit 1981 ist der Turm für Besucher geschlossen, nachdem bei einem Stromausfall und der darauf folgenden Massenpanik über 40 Menschen ihr Leben verloren.
Als bekanntes Relikt des ehemaligen Tempels, befindet sich auf dem Gelände auch die „Eiserne Säule“, eines der weltweit ersten metallurgischen Monumente, das aus rostfreiem Schmiedeeisen besteht.
Auf dem Gelände des Tempels finden sich auch noch die Reste des Versuchs ein noch größeres Minarett von 150m Höhe zu bauen.

Lotus-Tempel

Riesige Warteschlange vor dem Lotus-Tempel

Der Lotus-Tempel war der nächste Punkt auf unserem Besuchsprogramm. Er ist einer von weltweit sechs Bahai-Tempeln und wurde 1986 erbaut. Die Architektur des Gebäudes erinnert an die Blüte einer Lotusblume und ist weltweit ein herausragendes Beispiel.
Die Andacht in diesem Tempel ist individuell und frei von öffentlichen oder gemeinsamen Ritualen. Es gibt lediglich gemeinsame Lesungen aus den heiligen Büchern der verschiedensten Weltreligionen. Eine beeindruckende Erfahrung!
Da der Tempel ein herausragendes Touristenziel ist und jährlich von mehr als 3 Millionen Menschen besucht wird, standen auch wir in der langen Schlange von Besuchern, die auf ihren Einlass warteten.

Gurudwara Bangla Sahib

Blick auf den Eingangsbereich zum Sikh-Tempel
Der Sikh-Tempel "Gurudwara Bangla Sahib"

Der „Gurudwara Bangla Sahib“ war unser nächstes Ziel. Ein Tempel der Sikhs und eines von Neu-Delhis architektonischen Juwelen.

Männer backen Fladenbrot
Es wird angenommen, dass der achte Sikh Guru an diesem Ort 1664 die mit Pocken infizierten Menschen heilte. Er verwendete Wasser aus einem Brunnen, der heute noch in der Anlage existiert und die Sikh-Gemeinde glaubt an seine heilende Wirkung. Deshalb sieht man auch viele Menschen, die sich an dem Tempel Wasser in mitgebrachten Gefäßen holen.

Männer rühren in großen SuppenkesselnWie bei allen Sikh Gurudwaras wird das Konzept von Langar praktiziert. Alle Menschen, unabhängig von Rasse und Religion, dürfen in der Gurudwara-Küche (Langarsaal) essen. Das Langar (Essen) wird von Gursikhs, die dort arbeiten und von freiwilligen Helfern zubereitet.

Menschen sitzen im Langar-Saal und essen
Im Tempel selbst, werden die Besucher aufgefordert, sich die Haare zu bedecken und keine Schuhe zu tragen.

Im Inneren des Bangla Sahib Gurudwara-Tempels werden von früh morgens bis abends durchgehend die Verse aus dem heiligen Buch der Sikhs und den Lehren der zehn Sikhs-Gurus rezitiert. Über Lautsprecher werden die Zeremonien auf den Platz vor dem Tempel sowie das Gelände des riesigen Reinigungsbeckens übertragen.

Hier endete unser heutiges Programm und wir wurden zum Hotel gefahren.
Wir übernachteten in einem der besten Hotels in ganz Indien, dem 5-Sterne Resort „The Leela“. Ein traumhaftes Hotel, in dem wir mit einem tollen Abendessen und einem üppigen Frühstück am Morgen verwöhnt wurden.

Delhi - 2.Tag

Jama Masjid - Freitagsmoschee

Jama Masjid - Die Freitagsmoschee

Auf unserem Weg ins 220 km entfernte Agra  besuchten wir am Morgen als Erstes  „Jama Masjid“,  die größte Moschee Indiens und eine der Größten weltweit. Zudem ist sie die größte Freitagsmoschee der Welt und bietet Platz für 25ooo Gläubige. Freitagsmoscheen sind die Hauptmoscheen eines Landes, in denen die Muslime ihr Freitagsgebet verrichten. Das Wichtigste und Besondere des Freitagsgottesdienstes ist  die Predigt, die vor dem eigentlichen Gebet gehalten wird.
Nicht weit von der Moschee liegt das Raj Ghat.
 

Raj Ghat

Blick auf Raj Ghat

Raj Ghat ist berühmt als Gedenkstätte für den politischen Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung „Mohandas Karamchand Gandhi„. Es wurde an der Stelle errichtet, an der Gandhis Leichnam am 31. Januar 1948 eingeäschert worden war.

Das Denkmal besteht aus einer schwarzen Marmorplatte mit einer ewigen Flamme und den eingravierten letzten Worten Gandhis: „Hē Rāma – oh Gott“.
Beim Betreten der weitläufigen Anlage ist es üblich, die Schuhe auszuziehen.

Von hier aus fuhren wir nonstop nach Agra und auf Grund der schlechten Straßenverhältnisse zog sich das Ganze über mehr als zwei Stunden.