Hans-Jürgen Arnold

Agra

Das Rote Fort von Agra

Menschenansammlung vor dem Eingang zum Fort
Eingangsbereich zum Roten Fort von Agra

Die  Festungsanlage erhielt ihren Namen durch den roten Sandstein, aus dem es erbaut wurde.
Großmogul Shah Jahan ließ die Festung als Residenz in seiner eigenen Hauptstadt erbauen. Noch heute finden sich einige kaiserliche Paläste dieser Zeit innerhalb der Festungsmauern. Das Badehaus, die Perlenmoschee, die private Audienzhalle sowie kleinere Paläste, vorwiegend aus weißem Marmor, sind gut erhalten und können besichtigt werden. Da wir relativ spät am Nachmittag angekommen waren und sich die Sonne langsam am Horizont verabschiedete, wurden die ganzen Rottöne des Sandsteins besonders intensiv. Zudem wurden wir dann zum Ende hin von den anwesenden Wächtern der Anlage, mit Trillerpfeife und schwingendem Rohrstock mehr oder weniger aus der Anlage „gejagt“.
Im Anschluß an die Besichtigung des Forts fuhren wir in unser Quartier, das 4,5-Sterne Hotel „Courtyard by Marriott Agra“. Nach einem kurzen Abendessen hatten wir noch einen Punkt auf unserem Tagesprogramm: Die Kalikriti-Show.

Kalakriti - Theater

Die Saga der Liebe. Das Theaterstück, das mehr einer Operette ähnelt und jeden Tag um 18:30 Uhr im Kalakriti Conventional Centre aufgeführt wird, zeigt die unsterbliche Liebe zwischen Shah Jahan und Mumtaz Mahal und den prunkvollen Lebensstil der Mogul-Ära.

– Mohabbat the Taj – ist Gesang, Tanz und aufwendige Kostüme und präsentiert ein Marmormodell des Taj Mahal, das hydraulisch auf die Bühne gefahren wird. Das Stück wird in Hindi mit Kopfhörerübersetzungen in andere Sprachen gespielt. Eine tolle Einstimmung auf den nächsten Tag.

Taj Mahal

Das Taj Mahal von der Seite
Das Taj Mahal aus einem anderen Blickwinkel
Torbogen am Taj Mahal
Reich verzierter Torbogen am Taj Mahal
Relief auf weißem Marmor
Hochrelief auf Mamorverkleidung

Am frühen Morgen starteten wir zu unserer Halbtagestour zum Taj Mahal.  Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Parkplatz für Reisebusse und wurden von dort mit kleineren Elektrobussen zum eigentlichen Gelände gefahren. Mehrere Sicherheitskontrollen (Gepäckscanner, die wir schon von unseren Hotels kannten, Leibesvisitationen) sorgen für den Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Das mehr als 18 ha große Gelände betritt man durch ein mit Marmor verziertes Sandsteintor. Der Anblick, der sich einem dann bietet ist fantastisch.
Ein riesiger Park, in dem ein imposanter weißer Mamorpalast steht. Das Grabmal von Mumtaz Mahal, der Gattin des damaligen Großmoguls Shah Mahan.
Es gibt viel zu erzählen über das Gebäude, was man auch überall nachlesen kann. Interessanter sind die vielen wissenschaftlichen Dokumentationen über das Taj Mahal. Dort erfährt man zum Beispiel, dass die so auf Perfektion bedachten Bauherren damals nicht bemerkten, dass die Kuppel des Gebäudes nicht geometrisch kreisrund ist. Oder man hört, dass die am Bau beschäftigten 20000 Arbeiter vom Mogul mit allem versorgt wurden und dies dazu führte, dass die Bevölkerung Hunger litt. Was auch interessant ist, ist die Tatsache, dass für den Bau des Mausoleums eine 3 km lange Rampe gebaut wurde, über die die tonnenschweren Mamorblöcke auf die entsprechende Höhe transportiert wurden. Ein kleines Detail noch zum Schluß: Die Gartenanlage ist mit einem großen Brunnen und  Sprinkleranlagen ausgestattet. Pumpen für die Fontänen hatte man nicht. Aber man hatte viele billige Arbeitskräfte und wenn dem Mogul nach Wasserspielen zu Mute war, wurde von einer hohen Mauer am Flußufer (sie steht im Übrigen noch) mit an Seilen hängenden Eimern Wasser geschöpft und in die Wasserleitung geschüttet, die zu den Wasserfontänen führte. Da die Mauer höher lag, als der Sprinkler, stieg das Wasser nach oben und voila, der Shah hatte seine Wasserspiele.
Es gibt viele Dokumentationen über das Taj Mahal, eine interessanter als die Andere.

Für uns war der Tag am Taj Mahal der absolute Höhepunkt unserer Indien-Reise. Dieser Ort nimmt dich gefangen. Er hat etwas mystisches und man meint die Luft rundherum würde knistern. Ein Besuch des Taj Mahal ist trotz der riesigen Besucherströme ein Muß!

Am frühen Nachmittag stiegen wir in unseren Reisebus und machten uns auf die Fahrt nach Jaipur. Für die knapp 250 km lange Strecke mussten wir wieder sehr viel Geduld aufbringen. Nach fast 5 Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel in Jaipur, das „The Lalit“