Hans-Jürgen Arnold

Tag 7 - 14.Jan 2020

Von Trinidad über Cienfuegos nach Havanna

335 km

Da wir bei Dunkelheit unser Hotel erreicht hatten, war es uns am frühen Morgen ein echtes Bedürfnis die Örtlichkeiten zu erkunden.
Wir stellten fest, dass wir direkt am Meer gelandet waren, der Playa Ancoa. Ein fantastischer Strand begrüßte uns mit einem sensationellen Sonnenaufgang.
Sonnenaufgang an der Playa Ancoa
Strand der Playa Ancoa
Strand des Hotels an der Playa Ancoa
Auf dem Weg Richtung Havanna war unsere erste Station die Stadt Trinidad. Ehemals eine wichtige Handelsmetropole, ist die Stadt heute fast ausschließlich ein touristisches Ziel.
Wer, wie wir, einen Stadtrundgang plant, sollte auf festes Schuhwerk achten, denn die Straßen sind fast ausschließlich mit Flußkieselsteinen gepflastert. Das Stadtbild wird geprägt vom Plaza Mayor, einem der schönsten Plätze in ganz Kuba sowie von den gut erhaltenen Kolonialbauten.
Wer sich zu Fuß auf den holprigen Weg macht wird, immer wieder Pferden begegnen. Mit Anhängern und Kutschen gehören sie hier zu den altbewährten Transportmitteln.
Den besten Blick auf die Altstadt hat man vom Turm des Museo de Historia Municipal, dem Museum der Stadtgeschichte, welches sich im 1830 errichteten Palacia Cantero befindet. Hier werden den Besuchern verschiedene Ausstellungsstücke der Kolonialzeit gezeigt. Das eigentliche Highlight ist aber die Treppe auf den Glockenturm des Gebäudes und es wird penibel darauf geachtet, dass nur eine begrenzte Zahl von Besuchern auf den Turm gelangt. Obwohl man schon auf der Terrasse eine hervorragende Aussicht genießt, lohnt sich der Aufstieg bis zur Spitze des Turms.
Einer der bekanntesten Orte in Kuba ist die Bar „Chanchanchara“ in Trinidad, wo der gleichnamige Cocktail aus Rum, viel Honig, Limettensaft und Wasser erfunden wurde.
Hierher machten wir auf unserem Rundgang einen  Abstecher. Bei Livemusik bekamen wir einen Drink, der in kleinen Tontöpfchen serviert wird und den man eine ganze Weile rühren muss, damit sich der Honig auflöst. Schmeckt gut, ist aber sicher Geschmacksache.
Eingang zur Bar Chanchanchara
Eingang zur Bar "Chanchanchara"
Tongefäß für Cocktail
In diesen Tongefäßen wird der Cocktail serviert
Kubanische Musik
Live-Musik für die Gäste der Bar
Nach der Mittagspause ging es weiter und nach kurzer Fahrt erreichten wir Cienfuegos, die „Perle des Südens“. Entlang der Küstepromenade fuhren wir an einigen klassizistischen Prachtbauten vorbei. Die Punta Gorda ist das ehemalige Villenviertel der Stadt. Am Baustil erkennt man den einstigen französischen Einfluß in der Region.
Während Cienfuegos im 19.Jahrhundert der weltweit größte Zuckerexporthafen der Welt war, ist es heute etwas ruhiger geworden in Cienfuegos.
Unser erster Besuch galt dem Palacio de Valle, dem wohl imposantesten Gebäude in Cienfuegos. Die im maurischen Stil erbaute Villa dient heute als Restaurant und Hotel.
Prunkvilla in Cienfuegos
Der Palacio de Valle an der Uferpromenade
Neben der Punta Gorda, dem ehemaligen Aristokratenviertel, ist der Stadtkern mit dem Parque Marti ein weiterer Anziehungspunkt für Besucher.
Nach einer Naturkatastrophe wurde die Stadt quasi um den Park herum neu errichtet, wobei die Strassen einem Schachbrettmuster gleichen. Der Park selbst wird eingerahmt von wunderschön restaurierten Gebäuden. An erster Stelle das ehemalige Rathaus, in dem heute die Regionalregierung ihren Sitz hat, das berühmte Theater Tomas Terry, das heute noch so erhalten ist, wie es 1895 eröffnet wurde. Das sehenswert renovierte Colegio San Lorenzo, in dem nun eine Schule untergebracht ist. Weiterhin findet man den Palacio de Ferrer, ein palastartiges Gebäude, erbaut von dem Zuckermagnaten Don Jose Ferrer, in dem heute ein Kulturzentrum untergebracht ist. Der Platz selbst ist geprägt von der Statue des Nationalhelden und Freiheitskämpfers Jose Marti sowie Kubas einzigem Triumpfbogen sowie einem Musikpavillon die den französischen Flair unterstreichen.
Das Rathaus von Cienfuegos
Rathaus und Sitz der Regionalregierung
Kathedrale von Cienfuegos
Die Kathedrale der unbefleckten Empfängnis
Ein Triumpfbogen nach französischem Vorbild
Der Triumpfbogen, nach französischem Vorbild
Colegio San Lorenzo
Musikpavillon mit rundem Dach
Musikpavillon
Der blaue Prunkpalast
Der blaue Prunkpalast "Palacio de Ferrer"
Theater "Tomas Terry"
Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Havanna. Die Strecke war gesäumt von Marabu-Pflanzen, die uns kilometerlang begleiteten. Die stachelige Pflanze, die meterhoch wächst und sich invasiv ausbreitet, überwuchert mittlerweile über 1 Million Hektar landwirtschaftliche Fläche von Kuba. Nun sind die Kubaner auf eine findige Idee gekommen, produzieren aus dem Gehölz Holzkohle und exportieren es nach Europa und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Ein Exportschlager!
Wir erreichten Havanna gegen Abend und bezogen unser Hotel, das „Memories Miramar Havana“.