Hans-Jürgen Arnold

Puddle Pour

Der Puddle-Pour ist eine beliebte und sehr einfach auszuführende Gießtechnik. Hierbei werden die einzelnen Farben nacheinander ähnlich einer Pfütze auf das Bild gegossen. Die erste Farbe bildet die Basis, in die weitere Farben gegossen werden. Die Farbauswahl und die Anzahl unterschiedlicher Farben bestimmt man selbst. 
Sobald man mit der Farbpfütze zufrieden ist, geht man daran, sie über das Bild gleiten zu lassen, bis man eine Form erkennt, die  gefällt. Meistens wird bei einem Puddle-Pour mit mehreren unterschiedlichen Pfützen gearbeitet, um die Verläufe des Fluid Paintings spannender zu gestalten.

Dirty Pour

Der Dirty-Pour wird häufiger genutzt als der Puddle-Pour, da das Ergebnis wesentlich unvorhersehbarer ist und die Farbverläufe besser verschmelzen. Bei einem Acrylic Dirty-Pour werden die einzelnen Farben nicht in getrennten Behältern nacheinander auf das Bild gegossen, sondern vor dem Guss in einem gemeinsamen Behälter vorbereitet. Der mit den Farben befüllte Behälter wird nur ganz leicht umgerührt, um etwas Bewegung in die Zusammensetzung zu bekommen, aber ohne die Farben nachhaltig miteinander zu vermischen. Auch das Silikonöl wird bei Dirty-Pours gerne eingesetzt, um eine faszinierende Zellstruktur zu erzeugen.

Man achtet darauf, dass das Öl beim Mischen der einzelnen Farben beigegeben wird und nicht erst in den Sammelbehälter aller Farben. Nur so ist es möglich, eine ebenmäßige Zellstruktur zu erzeugen. Anschließend wird der gesamte Behälterinhalt auf einen Malgrund gegossen und durch ein Neigen der Oberfläche in alle Richtungen bewegt.

Flip Cup

Beim sogenannten Flip Cup wird die Farbe ähnlich des Dirty-Pours in einem gemeinsamen Farbbehälter gesammelt. Daraufhin wird der fertige Becher mit allen Farben und deren Zusätzen mit seiner Öffnung auf das Bild gestellt und angehoben.
Durch Kippen des Keilrahmens kann man Einfluss auf die Komposition nehmen oder man verwendet gleich so viel Farbe, dass das gesamte Bild nach Anheben des Bechers mit Farbe eingehüllt wird. Beide Varianten erzielen sehenswerte Resultate.
Um einen erfolgreichen Flip Cup mit Zellstruktur hinzulegen, sollte man sich ein wenig mit der Dichtheit der Farben und den möglichen Zusätzen auskennen. Wenn man diese Sachen berücksichtigt, wird man mit der Flip-Cup-Technik die besten Zellen hinbekommen.
Falls ein Becher nicht ausreicht, kann man durchaus mit mehreren Bechern gleichzeitig arbeiten. Hervorragend eignen sich dazu mehrere miteinander konkurrierende Farbfamilien, die eine sichtbare Kante hinterlassen.

Swipe

Der Swipe bzw. die Wischtechnik kann alleine oder in Verbindung mit anderen Techniken ausgeführt werden. Ziel des Swipes ist es normalerweise, die Zellen besser herauszukristallisieren oder fließende Bewegung in das Bild einzuarbeiten.
Um über die Farbe zu wischen, benötigt man als allererstes das geeignete Werkzeug. Malmesser, Spachtel, dicke Plastikfolie oder ein feuchtes Küchentuch funktionieren allesamt einwandfrei.
Neben einen frischen Guss Farbe wird die Farbe für den Swipe gegossen. Um die gewünschte Netzstruktur zu erschaffen, kommt die Farbe Weiß häufig bei der Wischtechnik zum Einsatz. Mit welcher Technik man die übrigen Farben gießt, kann man frei nach seinem eigenen  Geschmack wählen. Ein Puddle-Pour eignet sich für die Wischtechnik genauso gut, wie ein Dirty-Pour oder ein Guss der keinem Konzept folgt.
Wichtiger ist, dass den einzelnen Farben Silikonöl beigemischt werden, bevor sie gegossen werden.
Sobald man die zusätzliche Deckfarbe aufgetragen hat, geht es daran, sie über den eigentlichen Guss zu wischen. Mithilfe des Werkzeugs kannst du die Deckfarbe so dünn dosieren, dass sie nur ganz fein die übrige Farbe bedeckt. Schnell wird sichtbar, dass sich das darunterliegende Silikonöl an die Oberfläche drückt und die darunterliegenden Farben preisgibt.

Air Swipe (Dutch Pour)

Jede Farbe wird einzeln, zusammen mit dem Pouring Medium (z.B Liquitex oder Vinylkleber), Wasser und je ein bis zwei Tropfen Silikonöl vermischt. Hierbei solltest du die Farben ziemlich dünnflüssig an mischen, damit sie sich später gut auf der Leinwand verteilen lassen. Zusätzlich wird eine sogenannte Negativ-Farbe sehr dünnflüssig angemischt. Meist wird als Negativ-Farbe die Farbe Weiss oder Schwarz verwendet – selbstverständlich kann aber auch jede, beliebige andere Farbe genommen werden. Wichtig ist einfach, dass diese im Kontrast zu den Farben im Becher steht und sie KEIN Silikonöl enthält.
Anschließend werden die Farben mit Hilfe eines Föhns vorsichtig von innen nach aussen in die Negativ-Farbe verteilt. Am besten verwendest du hierzu einen Kaltluftföhn oder einen Haartrockner mit Kaltluft-Funktion mit einem Flachaufsatz. Mit Aufsatz ist es nämlich viel einfacher und du kannst so die schöneren Farbverläufe kreieren.