Hans-Jürgen Arnold

Tag 2 - 09.Jan.2020

Guardalavaca - Santiago de Cuba

ca.255 km

Unser Tag begann mit einem kubanischen Frühstück, welches dann doch deutlich besser war, als das Büfett vom Vorabend. Einzig der im Land des Kaffeeanbaus servierte Kaffee war eine Katastrophe. Bevor wir zu unserer ersten Tagesetappe starten konnten, wurden wir aufgefordert Geld zu wechseln, da dies in den kommenden Tagen nicht möglich wäre. Gewechselt wird nur in staatlichen Wechselstuben oder ausgesuchten Hotels. Die Währung für Touristen, der CUC, ist eine komplett andere Währung als der Kubanische Peso für die Einheimischen.
Eduardo, unser Reiseleiter
Eduardo, unser kubanischer Reiseführer
Eduardo, unser Reiseleiter erklärte uns den Unterschied der Währungen damit, dass der CUC den US-Dollar, der lange Zeit die Zweitwährung für besondere Güter war, abgelöst hat. Der sozialistische Staat nimmt also indirekt Devisen ein, indem er bestimmte Waren überteuert in den staatlichen TRD Supermärkten anbietet und vor allem die Zahlungskraft von reichen Kubanern (und Touristen) abschöpft. Leider muss auch der einfache Kubaner, will er bestimmte Luxusartikel kaufen, mit CUCs einkaufen. Dies ist für ihn aber 26x teurer als wenn er mit Kubanischen Pesos bezahlen würde. Wenn man dies weiß, wird die Tatsache, dass man im ganzen Land angebettelt oder um Bezahlung von einfachsten Dienstleistungen (Toilettenbesuch, Toilettenpapier, Foto machen,…) „gebeten“ wird, nachvollziehbar.
Reisebus vor dem Hotel
Unser Reisebus wartet vor dem Hotel
Der Bus wartete auf uns direkt vorm Hotel und nachdem unser Busfahrer das Gepäck verstaut hatte, ging es Richtung Holguin. Im Anschluß an eine kurze Stadtrundfahrt parkten wir im Ortskern und unternahmen dann einen kleinen Rundgang zu Fuß (eine Gepflogenheit, die wir auch in den weiteren Städten beibehielten).
Nach einem Kaffee (deutlich besser als im Hotel) ging die Fahrt weiter Richtung Santiago de Cuba. Gegen Mittag machten wir Pause bei einer kubanischen Finca, wo wir auch das Mittagessen zu uns nahmen.
Fußgängerzone von Holguin
Die Fußgängerzone von Holguin
Bronzenes Wandrelief
Ein bronzenes Wandrelief, das die Kolonialisierung Kubas und den bitter endenden Widerstand der Indios darstellt
An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir während unserer gesamten Rundreise täglich ein im Reisepreis includiertes warmes, meist 3-gängiges Mittagessen, teilweise mit Getränken erhalten haben.
Verköstigt wurden wir von der Familie des Bauernhofes mit einer Kreolischen Suppe, Lamm- und Schweinefleisch mit Bohnenreis und einem Kokoskuchen als Nachtisch sowie Guavengelee mit Käse. Köstlich!  Nach einem 7-jährigen Havanna-Rum zur Verdauung ging es in den Bus und wir machten uns auf den Weg nach Santiago de Cuba. Kurz vorm Ziel gab es noch einen Abstecher zur Wallfahrtskirche „El Cobre“.
Mittagessen
Die Finca, in der wir unser Mittagessen einnahmen
Die Wallfahrtskirche "El Cobre"
Die Wallfahrtskirche "El Cobre"
Gegen Abend erreichten wir unser Ziel, das Hotel „San Felix“ im Ortskern von Santiago de Cuba. Das Entladen des Gepäcks inmitten der abendlichen Rushhour von Fahrrädern, Motorrädern, Pferdekutschen und auch wenigen Autos, war dann Stress pur für Eduardo und unseren Busfahrer Roberto.
Das Abendessen wurde als Menü gereicht und ich war der Meinung, mir was Gutes zu tun, wenn ich eines der kubanischen Traditionsgerichte, nämlich „Ropa Vieja“ wähle. Leider war diese Entscheidung nicht die Richtige, denn das Rindfleisch, dass solange gekocht wird, bis man es auseinander zupfen kann und deshalb so heißt, wie es aussieht, nämlich „alte zerfetzte Kleider“, hat leider auch so geschmeckt      ( aber ich habe es später noch einmal probiert und war begeistert ).
Abgerundet wurde der Abend mit einem Besuch einer traditionellen Bar, der Casa de La Trova „Pepe Sánchez“. Hier erwartete uns neben einem Mojito die Vielfalt der kubanischen Musikkultur.