Hans-Jürgen Arnold

Tagesetappe 1

LANDECK - RESCHEN 75km

Unser Tourequipment
Unsere Tour-Ausrüstung
Nach einer eher unruhigen Nacht, in der man in Gedanken noch einmal durchgeht, ob man alles dabei hat bzw. an alles gedacht hat, gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück. Übernachtet hatten wir in der Pension Haueis und hier wollten wir auch unser Auto stehen lassen. Auf die entsprechende Nachfrage wies man uns einen kleinen Eck-Parkplatz gegenüber dem hauseigenen Gasthof Gemse zu. Die Parkgebühr sollte 10,- € betragen. Das war fair und ok und so nahmen wir das Angebot an.
Der Wetterbericht für heute hatte eine deutliche Besserung in Aussicht gestellt und für den Nachmittag sogar einige Sonnenstunden vorhergesagt. Vor allem aber sollte es trocken bleiben.
So machten wir uns auf den Weg in Richtung Landecker Bahnhof, denn dort sollte der Einstieg zu unserer heutigen Route sein. Schon auf dem Weg dorthin fiel mir auf, dass mein Nyon keine Route und nur den entsprechenden Fehlercode anzeigte. Beim Start an der Pension war noch alles in Ordnung. Die Fehlersuche verlief ohne Erfolg und so beschlossen wir, der ausgeschilderten Radroute zu folgen.
Blick aus dem Hotel auf Landeck
Blick vom Hotel auf Landeck am frühen Morgen
Der freundliche Rat einer älteren Dame: „Der Radweg geht dort entlang“ erwies sich allerdings als fatal. Bis uns auffiel, dass wir in der falschen Richtung unterwegs waren, hatten wir Pians schon erreicht und 5 km zurückgelegt. In den Beschreibungen der Radtour hieß es immer, sich am Inn zu orientieren, da der Radweg parallel zum Flußlauf verlief. Nur dumm, dass es nicht der Inn, sondern die Trisanna war, der wir folgten. Also zurück und den Einstieg Richtung Reschenpass suchen. In Landeck unternahm ich einen weiteren Versuch mein Nyon zu aktivieren. Es sollte sich lohnen, denn auf einmal „funzte“ das Ding wieder. Hatte nur in meiner eBike Connect-App auf meinem Handy vergessen das Karten-Streaming zu aktivieren. Bei unserem Start an der Unterkunft hatte ich noch eine Wlan-Verbindung und damit Zugriff auf meine Karten. So, das Navigationssystem funktionierte, wir hatten über 10 km auf dem Tacho, ohne unserem Ziel näher gekommen zu sein (was sich noch rächen sollte), auf ein Neues!
Immer entlang des Inn führte uns der Radweg die ersten Kilometer durch einen schmalen Talausschnitt in Richtung Pfunds. Dort angekommen, hatten wir die ersten 40 km hinter uns und es war Zeit für eine Pause. Da wir noch gut 35 km vor uns hatten, machten wir uns zeitig weiter. Bedenken hatte ich hier schon, dass mein Rad-Akku bis zum Ende durchhält. 10 km Umweg und der mit 21 kg beladene Radanhänger hatten enorm „gezehrt“.
Blick vom Radweg auf die Kajetansbrücke
Hinter der Kajetansbrücke ging es leicht aber stetig bergauf und angesichts meines Akkus traute ich mich nicht mehr eine stärkere Unterstützungsstufe als Eco zu verwenden. Ab der Abzweigung nach Samnaun wurden unsere hart erarbeiteten Höhenmeter wieder zunichte gemacht. Nach Martinabruck hatten wir eine schöne längere Abfahrt, auf der wir uns etwas erholen konnten.
Direkt hinter der Grenzstation begann der Anstieg zur Norbertshöhe. Wir hatten bereits 60 km in den Beinen und mein Akku zeigte einen Ladestand von 7% an. Sollte er seine Arbeit einstellen, würde ich wohl als Fußgänger die Norbertshöhe erreichen.  11 Serpentinen später hatten wir den Anstieg auf 1400 m geschafft und das pedalierend. Mein Versuch, im Restaurant auf der Norbertshöhe meinen Akku aufzuladen, scheiterte an dem Hinweisschild „Mittwochs Ruhetag“.
Die ersten Häuser von Nauders waren im Tal schon zu sehen und so rollten wir die Abfahrt hinunter bis in den Ort hinein. Auf der Sonnenterrasse des Alpen-Comfort-Hotel Central machten wir Rast und der überaus freundliche junge Mann vom Serviceteam, der mir erlaubte unsere Rad-Akkus aufzuladen, rettete mir den Tag. An dieser Stelle noch einmal „Herzlichen Dank“.
Eine knappe Stunde später ging es weiter. Mit einer neuen Akku-Reichweite von nun  12 km war der Rest der Strecke ein „Kinderspiel“, obwohl zugegebenerweise die Beine schon sehr schwer waren. Den Reschenpass nahm man als solchen gar nicht mehr wahr und so rollten wir gegen 18 Uhr nach einer reinen Fahrzeit von 4 Stunden und 52 Minuten in Reschen ein. Ziel und Übernachtungsort war das  „Hotel Edelweiss“.
Empfang: freundlich, zuvorkommend
Zimmer: modern, sauber, groß, mit Terrasse (leider zum Berg), Flat-TV
Abendessen: 4 Gang-Wahlmenü mit Salatbüffet, vorzüglich, ausreichend große Portionen
Frühstück: in Büffetform, alles was das Herz begehrt, in ausgezeichneter Qualität
Hallenbad: sauber und warm, ideal zum Relaxen
Fahrradgarage: Garage nur für Fahrräder, sehr groß, abschließbar
Fazit: unser bestes Hotel in dieser Woche – Highlights: das Hallenbad, für unsere geschundene Muskulatur und das ausgezeichnete Essen zum Kräfte sammeln. Jederzeit zu empfehlen!